Am anderen Ende der Welt entdeckt – in Krefeld umgesetzt. So könnte man kurz und knapp die Entstehungsgeschichte von „Wunderwerk Catering“ mit dem markanten schwarzen Foodtruck umschreiben.
Die Idee zur Gründung ihres Unternehmens entstand bei Lukas Stappmann und Tim Gebauer nämlich noch zu Schulzeiten während ihres Austauschjahres in Neuseeland. Und trotzdem haben sie Krefeld als Ort der Gründung nie in Frage gestellt. „Hier leben unsere Familien, die uns unterstützen, und wir hatten bereits Kontakte, die wir nutzen konnten“, begründet Tim.
„Bereits vor dem Abi war uns klar, dass wir später unser eigener Chef sein wollen“, erklärt Tim, der „eigentlich noch studiert“, aber für das Studium keine Zeit mehr hat. Beide Gründer sind nicht branchenfremd, „aber Profis würden wir uns auch nicht nennen“, so Lukas, der als Kind schon gerne gekocht habe und „ein sehr guter Gastgeber ist“, ergänzt Tim.
Während ihres Austauschjahres haben die beiden ehemaligen Abiturienten der Marienschule in der dortigen Gastronomie-Szene die Idee für „eine Art Imbisskette“ entdeckt. „Aber es hat noch ein paar Jahre gedauert, bis wir starten konnten“, erklärt Lukas. Beide haben erst einmal BWL mit verschiedenen Ausrichtungen studiert, in der regionalen Gastronomie gearbeitet, um ein wenig Branchenerfahrung zu bekommen und direkt danach den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Da waren die gebürtigen Krefelder gerade 25 Jahre alt.
„Aber statt eines Restaurants haben unsere finanziellen Mittel nur für einen Foodtruck gereicht“, erläutert Tim. Das zeichnet die beiden Jung-Unternehmer („Sind wir eigentlich noch ein Start-up?“) aus – sie reagieren immer direkt auf den Markt und halten sich nicht starr an einen Plan. „Zum Beispiel hatten wir am Anfang nur gesunde Produkte wie Salate und Wraps auf der Karte“, erzählt Lukas. „Aber unsere Kunden wollten viel lieber Süßkartoffel- und normale Pommes. Deshalb haben wir unser Angebot noch einmal überarbeitet“.
Die beiden Krefelder haben überhaupt nicht damit gerechnet, welche Entwicklung ihr Unternehmen nehmen würde. „Das Catering war eigentlich nur als Zusatzgeschäft gedacht“, so Tim. „Jetzt machen wir unseren Hauptumsatz mit großen Events wie Firmenveranstaltungen und Hochzeiten - meistens mit Foodtruck“.
Diese Veranstaltungen seien auch ihre größte Werbeplattform: „Wenn jemand als Gast unser Essen und den Service gut findet, bucht er uns gerne für seine nächste Feier.“ Die beiden nutzen ebenso Social Media-Kanäle wie Facebook. Dort erfahre jeder, wo die beiden öffentlich mit einem ihrer Foodtrucks stehen. „Jedoch würden wir gerne mehr posten. Bei 70 bis 80 Wochenstunden bleibt meistens dafür leider nicht viel Zeit.“
Die Aufträge nehmen immer mehr zu, inzwischen sei sogar die Messe in Düsseldorf Auftraggeber für Einsätze des Foodtrucks. So könne die übrige Zeit abgedeckt werden, an denen weniger Feiern wie zum Beispiel Hochzeiten stattfinden. 70% davon übrigens in Krefeld. „Wir wollen jetzt unseren ersten Mitarbeiter einstellen, damit auch mal wieder Zeit für Privates bleibt“, erzählen die beiden Gastronomen.
Die beiden Jung-Unternehmer wollen Krefeld auf jeden Fall treu bleiben. Denn inzwischen habe sich ein gutes Netzwerk aufgebaut: „Der Krefelder Gründerpreis 2017 hat uns ein ganzes Stück weiter vorangebracht“, so Tim. Trotzdem haben die beiden auch Veränderungswünsche an Krefeld: „Eine attraktivere Innenstadt mit weniger Leerstand wäre toll.“ Denn die beiden halten trotz ihres erfolgreichen Foodtrucks weiter an ihrer Idee fest, eine Imbisskette als Franchise-Unternehmen aufzubauen. „Und da würden wir gerne mit einem Laden in Krefeld – möglichst in bezahlbarer Innenstadt-Randlage - starten.“
Ihre Tipps für neue Gründer und Gründerinnen? Da sind sich beide wieder einig:
Man solle seinen Businessplan nicht in Stein meißeln, sondern flexibel auf den Markt reagieren. „Und ganz speziell für die Gastro: Es ist ganz anders als privat!“, fügt Lukas schmunzelnd hinzu.
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